Das Gerbergässlein in der Geschichte
Eine erste urkundliche Erwähnung “under den obern gerwern“ finden wir 1333. Erst 1861 amtliche Namensgebung als Gerbergässlein, 1862 in das Vordere- (Rümelinplatz bis Gerberberglein) und das Hintere Gerbergässlein (Gerberberglein bis Leonhardstapfelberg) unterteilt.
Ein im frühen Mittelalter angelegter Gewerbekanal, der sog. Rümelinbach, wurde in Binningen aus der Birsig abgeleitet, und floss parallel zu diesem durch Basel, wo er stellenweise offen floss (Rümelinbachweg und Rümelinplatz, wo noch bis 1957 die Rümelinsmühle stand). Im Gerbergässlein floss der Rümelinbach hinter den bergseitigen Hausfassaden und nach dem Rümelinplatz mündete er in zwei Armen hinter der Hut- und Sattelgasse in den Birsig. 1905 wurde der Rümelinbach stillgelegt.
Neben Mühlen, Walken für die Tuchherstellung, Stampfen für Pulver, Öl oder Tabak, waren hier auch Färber und Gerber angesiedelt. Das bezeugt der Fund von 1980 im Haus Gerbergässlein 14 (Laden La Cucina), bei dem Mörtelnegative von acht Gerberbottichen gefunden wurden. Davon wurde einer unter Panzerglas konserviert.
Alex Degen, Schmucksicht